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Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern:Scheidung der Eltern lässt Kinder häufig sprachlos zurück

Ist die Zahl der Scheidungen in den vergangenen Jahren zwar statistisch zurückgegangen, so sind bei über der Hälfte der Scheidungen minderjährige Kinder betroffen. Und waren diese schon während der Ehe ihrer Eltern sehr belastet durch die Konflikte und Streitigkeiten ihrer Eltern, so beginnt häufig mit der Trennung ein langjähriger Rosenkrieg.
 
Datum:
25. März 2024
Von:
Dieter Homann

Nicht selten wird dieser auf dem Rücken der Kinder ausgetragen: Wenn sich die Eltern gegeneinander ausspielen, das jeweils andere Elternteil bei den Kindern schlecht reden, beim Stress um Umgang und Unterhalt die Kinder instrumentalisieren. Den Kindern fehlen dann immer wieder Menschen, denen sie sich anvertrauen können, denn bei ihren Eltern als wichtigste Vertrauenspersonen geraten sie in Loyalitätskonflikte. Auch bleibt bei den Kindern das Gefühl, mit ihrem Verhalten Schuld oder zumindest eine Mitschuld an der Trennung ihrer Eltern zu tragen.

In immer mehr Fällen wird die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Caritasverbandes Ahaus-Vreden von den hiesigen Jugendämtern angefragt, um Scheidungsfamilien mit begleiteten Besuchskontakten zu unterstützen. Hier wird den Elternteilen und Kindern, die nicht zusammenleben, Gelegenheit gegeben, den Kontakt in einem geschützten Rahmen aufrechtzuerhalten.

Außerdem bietet die Beratungsstelle mit Trennungs-/Scheidungsgruppen ein gutes Forum, in dem sich die Kinder mit professioneller Begleitung austauschen und entlasten können. Hier können sie sich mit ihren Gefühlen, ihren Ängsten und Sorgen, aber auch ihren Wünschen und Hoffnungen austauschen und anderen Kindern und den Pädagogen anvertrauen. Diese Gruppen werden für Mädchen und Jungen im Grundschulalter, aber auch im Alter von 10 bis 13 Jahren angeboten und finden in Ahaus, Stadtlohn und Vreden statt. 

Auch sind die weiteren Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche der Caritas-Beratungsstelle in Ahaus ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Beratungsstelle. Diese fördern das soziale Miteinander, stärken das Selbstwertgefühl und bieten die Gelegenheit zum Austausch in vertraulicher Atmosphäre über gemeinsame Anliegen. 

So bietet die Beratungsstelle soziale Lerngruppen für Kinder im Grundschulalter und für weibliche und männliche Jugendliche der weiterführenden Schulen an. Hört sich der Begriff „Soziale Lerngruppe“ auch etwas sperrig an, so verbirgt sich dahinter ein Angebot, bei dem die Kinder und Jugendlichen miteinander spielen, toben und auch bei erlebnispädagogischen Elementen eigene Talente, aber auch Grenzen erfahren. Sie bieten aber auch die Möglichkeit, sich Geheimnisse anzuvertrauen und in einem geschützten Raum über Dinge zu sprechen und sich Unterstützung bei Gleichaltrigen zu holen. Dadurch entsteht ein Gefühl der Solidarität bei den Teilnehmenden und das Wissen darum, mit ihren Problemen und Anliegen nicht allein zu sein.

Schließlich gibt es in der Beratungsstelle das Angebot der Gruppe für trauernde Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren, welches bereits in der Vergangenheit eine große und positive Resonanz gefunden hat. Die Gruppenangebote werden finanziert durch die Jugendämter der Stadt Ahaus und des Kreises Borken und sind somit für die Teilnehmenden kostenlos.


Nähere Informationen zu den einzelnen Gruppenangeboten gibt es hier. Auch sind dort die Termine zu finden, an denen die Gruppenangebote starten. Anmeldungen zu den Gruppenangeboten nimmt die Beratungsstelle unter Telefon 02561/42910 oder direkt im Haus der Beratung, Wüllener Straße 80, in Ahaus entgegen.